(G. Schneider, Glockensachverständiger im Bistum Mainz)
(Lit.: Frankfurter Glockenbuch, hrg. v. Konrad Bund; Frankfurt / Main 1986, S. 195 ff.)
Die ehemalige freie Reichsstadt Frankfurt am Main kann seit dem Mittelalter eine fast ununterbrochene Glockengießertradition in ihren Mauern aufweisen. Die Gießereigebäude waren in der Nähe des Bornheimer Tores angesiedelt. In der Barockzeit gab es folgende Meister:
Johann Wagner, Sohn eines Meisters aus Nürnberg, seit 1639 in Frankfurt als Geselle bei Glocken- und Stückgießer Wolfgang Neithardt, später als selbständiger Gießer tätig. Aus dem Zeitraum zwischen 1651 bis 1669 sind bisher 18 Glocken aus seiner Hand bekannt. Davon sind erhalten:
1653 Raunheim, katholische Kirche Hl. Geist (ursprünglich für die evangelische Kirche von Raunheim gegossen) Ton: g'' (83 kg)
1656 Hanau-Steinheim. St. Johann Baptist, Ton: gis' (660 kg) 1957 geschweißt und tonlich korrigiert durch F.W. Schilling
1659 Historisches Museum Frankfurt am Main (ursprünglich Harheim, St. Jakobus), Ton e'' (ca. 90 kg). Die Glocke ist gesprungen.
1665 Heimatmuseum Ffm-Schwanheim (ursprünglich St. Mauritiuskirche Schwanheim) Ton fis‘‘ (110 kg)
Die Glockengießerfamilie Schneidewind prägte im ausgehenden 17. und im ganzen 18. Jahrhundert das Glockengießerhandwerk in Frankfurt. Bisher sind ca. 260 Glocken aus dieser Familientradition bekannt.
Benedikt Schneidewind, Geschütz-und Glockengießer aus Nürnberg wurde 1670 als Bürger in Frankfurt aufgenommen. Da Johann Wagner zu dieser Zeit wegen Krankeit nicht mehr arbeiten konnte, setzte Schneidewind die Tradition in der Stadt fort. Von ihm sind erhalten:
1692 Klosterkirche Engelthal (Wetterau) Ton fis'' (110 kg)
Nach dem Tod Benedikts übernahmen seine Söhne Johann und Andreas Schneidewind das Gießerhandwerk. Aus ihrer sehr reichen Schaffensperiode sind u.a. erhalten:
1699 Steinbach (Taunus), ev. Kirche Ton dis‘‘ (ca. 130 kg)
1706 Bensheim, kath. Hospitalkirche 45 kg
1712 Burgwinkelmuseum Schlüchtern (ehemalige Schulglocke Bad Soden-Salmünster)
Auch von der nächsten Generation der Familie (Benedikt II und Joh. Georg Schneidewind)
sind noch einige Glocken erhalten, u.a.:
1745 Frankfurt am Main, kath. Liebfrauenkirche Ton es‘‘ (129 kg)
1752 Bechtheim (Rheinhessen), ev. Kirche Ton g‘ (ca. 500 kg)
1754 Groß Gerau-Dornheim, kath. Filialkirche (urspr. aus Bingen) Ton cis‘‘(170 kg)
1756 Frettenheim (Rheinhessen) Ton as'' (60 kg)
1764 Hochheim / Main, kath. St. Peter und Paul: d‘ (1340 kg) + f‘ (940 kg) + a‘ (450 kg)
Die 1765 von Schneidewind neu gegossene Glocke für Nauheim war schon 1817 gesprungen und wurde für eine neue Glocke eingeschmolzen.
Glocken von Joseph Zechbauer, Mainz
Lebensdaten: (nach H. Fritzen, Mainzer Zeitschrift 44/45, 1949/50, S. 99f.):
Joseph Zechbauer (1754-1828) stammte aus Erfurt und siedelte im Jahre 1785 nach Mainz über. Als Geselle bei Johann Martin Roth übernahm er nach dessen Tod um 1800 die Glockengießerei in der Kapuzinerstraße und bewahrte so die spätbarocke Gießerkunst über die Wirren der Säkularisation hinweg bis in die ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts.
Seit dem Jahre 1819 arbeitete er gemeinsam mit Sprinkhorn u. Schrader (Frankenthal), Ewald Schott (Eltville) und Carl Otto (Kastellaun) zusammen. Letzterer übernahm 1828 die Gießerei von Joh. Joseph Zechbauer, die bis etwa 1850 Bestand hatte. Danach brach die Glockengießertradition in Mainz ab.
1809 Mainz, Dom St. Martin, Martinusglocke Ton b° (3550 kg)
1809 Mainz, Dom St. Martin, Marienglocke Ton c' (2000 kg)
1809 Mainz, Dom St. Martin, Josephsglocke Ton e' (1050 kg) 1960 auf f‘ umgestimmt
1809 Mainz, Dom St. Martin, Bonifatiusglocke Ton g' (550 kg)
1809 Mainz, St. Emmeran ( heute in Mainz, St. Alban) Ton a' ( 450 kg)
1812 Vendersheim (Rheinhessen) kath. Kirche St. Martin, Ton dis'' (150 kg)
1819 Eltville (Rheingau) kath. Kirche St. Peter u. Paul; zusammen mit Ewald Schott
Ton d' (1900 kg)
1821 Eltville (Rheingau) kath. Kirche St. Peter u. Paul, zusammen mit Ewald Schott
Ton h° (2900 kg)
1822 Mommenheim, (Rheinhessen) ev. Kirche, zusammen mit Carl Otto, Mainz
1822 Harxheim (Rheinhessen) kath. Kirche St.Laurentius; zusammen mit Carl Otto, Mz
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Eine 1810 für die ev. Kirche in Büttelborn gegossene Glocke hatte 1911 einen Riß und wurde umgegossen.
Eine kleine Glocke für die kath. Kirche in Gernsheim ebenfalls aus dem Jahr 1810 wurde 1945 im Dachreiter zusammen mit der Kirche zerstört.
Die 1817 von Zechbauer für die ev. Kirche von Nauheim gegossene Glocke wurde 1884 zugunsten eines neuen Geläutes eingeschmolzen.
(G. Schneider, Glockensachvertständiger im Bistum Mainz)
HISTORISCHE GLOCKEN AUS DER GIESSEREI VON ANDREAS HAMM IN FRANKENTHAL
Die Brüder Georg (1817-1878) und Andreas Hamm (1824-1894)begannen ihre Gießertätigkeit 1843 in Wittersheim in der Pfalz. Am 1. 1. 1845 übernahmen die Brüder eine bestehende Werkstatt in der Glockengasse zu Frankenthal. Bis 1849 gossen sie gemeinsam. Aus dieser Zeit ist das dreistimmige Geläute für die Stiftskirche in Bad Wimpfen i.Tal erhalten (fis‘(750 kg) +a‘(415 kg) +cis‘‘(200 kg)
1850 wurde Andreas Alleininhaber der Frankenthaler Gießerei, während sein Bruder Georg in Kaiserslautern einen eigenen Betrieb eröffnete.
Andreas Hamm verlegte die Gießerei außerhalb der Stadtmauer. Als weitblickender Unternehmer des Industriezeitalters arbeitete der neue Betrieb mit Dampfmaschinen und erhielt einen Gleisanschluss. Für die rund 30 Arbeiter seiner Gießerei baute er eine Arbeitersiedlung.
Neben Kirchenglocken produzierte das Werk auch Bahnhofsglocken für die Pfalzbahn, Rathaus- und Schulglocken, Uhrenglocken sowie zahlreiche Werksglocken für Industriebetriebe. Bis Ende des Jahres 1870 hatten 356 Glocken die Hamm’sche Gießgrube in Frankenthal verlassen.
Die Blütezeit des Unternehmens kam dann nach dem gewonnenen Krieg gegen Frankreich 1870/71. Zahlreiche Gemeinden ließen sich erbeutetes Kanonenmetall zum Guss von neuen Glocken zuweisen.
So kam auch der Guss der sogenannten Kaiserglocke für den Kölner Dom zustande, den Hamm 1874 durchführte. Sie war damals die drittgrößte Glocke der Welt mit einem Durchmesser von 3,25 m und einem Gewicht von 27 Tonnen (1918 wurde sie wieder eingeschmolzen).
1892 übernahm der Sohn Karl Hamm (1866-1931) den Betrieb, der damals bereits 1400 Glocken hergestellt hatte. Im Kriegsjahr 1917 wurden aber schon die meisten dieser Glocken wieder für Rüstungsmetall verhüttet. Nach dem Ersten Weltkrieg begannen die Kirchengemeinden trotz finanzieller Nöte sehr schnell wieder mit der Neubeschaffung von Glocken und eine zweite Blütezeit des Werkes begann. Innerhalb von zwanzig Jahren von 1919 bis 1939 verließen ca. 1000 Glocken die Gießerei.
Um 1930 führte der Sohn Hermann Hamm (1896-1971) den Familienbetrieb weiter, bis 1960 die Gießerei geschlossen wurde. Von den Werksgebäuden ist heute nichts mehr übrig.
(Lit.: Bernhard B. Bonkhoff, Die Pfälzische Glockengußkunst, Zweibrücken 1992, S. 16 ff)
Nur ca. 5% aller Hamm-Glocken haben den Zweiten Weltkriege überstanden und sind erhalten, meist sind es die kleinsten Glocken eines Geläutes. Aus der Zeit bis zum Ersten Weltkrieg existieren noch:
1856 Oppenheim (Rheinhessen) ev. Katharinenkirche Ton a‘ (425 kg)
1862 Wiesbaden, ev. Marktkirche Ton a‘ 405 kg)
1863 Groß-Winternheim (Rheinhessen) kath. Kirche St.Johann Evangelist Ton c‘‘(215 kg)
1870 Monzernheim (Rheinhessen) kath. Kirche Ton es‘‘(145 kg)
1885 Worms, kath. Liebfrauenkirche, Gesamtgeläute: des‘ (1427) + es‘(1011 kg) + f‘(715 kg)
1891 Münster b. Dieburg, kath. Kirche St. Michael Ton a‘(350 kg)
1893 Mainz-Kostheim, ev. Michaelskirche (ursprüngl. für kath. K. Kostheim) Ton gis‘(440 kg)
1895 Mainz-Finthen, kath. K. St. Martin, Gesamtgeläute: c‘(2100 kg) +es‘(1060 kg) + as‘(424 kg)
1899 Gustavsburg, ev. Gustav-Adolf-Kirche Ton as‘‘(55 kg)
1901 Gießen, kath. Kirche St. Thomas (ehem. Groß Gerau, kath. St. Walburga) Ton d‘‘(160 kg)
1905 Bad Homburg, ev. Erlöserkirche, Teilgeläute: Ton g°(6311 kg) + d‘ (1953 kg) + e‘ (1350 kg)
1906 Flörsheim, kath. Kirche St. Gallus (von ehem. 7 Glocken ist nur erhalten:) Ton c’’(210 kg)
1906 Mainz-Gonsenheim, kath. Kirche St. Stephan Ton d‘(1400 kg)
1907 Frankfurt / Main, St. Bernhard, Gesamtgeläute: b°(2857 kg) + des‘(1827 kg) + es‘(1230 kg)
1909 Bechtheim (Rheinh.) ev. Kirche, Gesamtgeläute: d‘(1242 kg) +f‘(709 kg) und alte Glocke g‘
1910 Bechtheim (Rheinh.) kath. Kirche, Gesamtgeläute: des‘(1683 kg) + es‘(1246 kg)+ f‘(887 kg)
1910 Rüsselsheim-Haßloch, kath. Kirche Hl. Dreifaltigkeit Ton h‘(300 kg)
1912 Offenbach, St. Marien, Gesamtgeläute:cis‘(2290 kg)+dis‘(1690 kg)+e‘(1380 kg)+ fis‘(990 kg
Die Glocken des Barockzeitalters I
Glockengießer in Mainz
Aus der Zeit der Renaissance sind fast keine Glocken erhalten. Der Dreißigjährige Krieg (1618-48) und die französische Feldzüge 1689 bis 1701 mit ihren Zerstörungen in Südhessen (Starkenburg) und Rheinhessen bildeten zwei große Zäsuren. Glocken waren ein beliebtes Raubgut für jede Soldateska.
Um 1700 beginnt dann die kunstsinnige "Schönborn-Ära" (benannt nach den Mainzer Erzbischöfen aus dem Hause Schönborn), die aus ihrer mainfränkischen Heimat in Würzburg kompetente Kirchenbaumeister, Musiker, Orgelbauer und auch Glockengießer an den Rhein beriefen.
Die Glockengießer in Mainz gossen auch die Geschütze für den Erzbischof ! Die Gießerei war im Vorort "Filzbach" angesiedelt zwischen der heutigen Neutorstraße und der Kapuzinergasse gegenüber der Kirche St. Ignaz. Die führenden Mainzer Glockengießer zwischen 1670 und 1800 entstammen alle der Familie Roth aus Würzburg. (Lit.: Hans Fritzen, Mainzer Glockengießer, in: Mz. Zts. 44/45, 1949)
Caspar Roth: Mitglied einer Glockengießerfamilie aus Süddeutschland, die sich in Würzburg nieder-ließ; kam 1670 nach Mainz und wurde 1672 Mainzer Bürger. Nur eine Glocke ist von ihm erhalten:
1670 Volxheim, kath. Kirche St. Matthäus kleinere Glocke (ca. 60 kg)
Nach seinem Tod heiratete die Witwe 1683 den lothringischen Wandergießer Simon Michelin, der den Betrieb mit den Söhnen Roths weiterführte. Erhaltene Glocke aus dieser Zeit:
1684 Rockenberg, St. Gallus St. Gallus-Glocke, Ton: fis' (ca. 800 kg)
Georg Christoph Roth ( 1672-1751) Sohn von Caspar Roth, entfaltete ab 1700 eine sehr reiche Gießertätigkeit; von ihm sind über 100 Glocken nachweisbar; erhalten sind u.a.:
1704 Worms, St. Martin (ursprünglich für den Dom in Worms gegossen) Ton: f'' (104 kg)
1711 Worms-Abenheim, St. Bonifatius, (vor der Kirche aufgestellt) Ton: h' (250 kg)
1714 Sörgenloch, Mariä Himmelfahrt, Ton: e'' (150 kg)
1715 Mainz-Bretzenheim, St. Georg (heute im Haus St. Georg aufgehängt) kleinere Glocke 57 kg
1716 Worms St. Martin (ursprünglich für Liebfrauenkirche Worms gegosse Ton: g'' ( 90 kg)
1716 Ober-Mörlen, St. Remigius Dreifaltigkeitsglocke, Ton: ges' (812 kg)
1718 Ober-Mörlen " Marienglocke, Ton: as' (675 kg)
1727 Ober.Flörsheim, St. Petrus u. Paulus (heute als Sakristeiglocke aufgehängt) kleine Glocke
1732 Nieder-Hilbersheim, St. Maria Ton: a'' (40 kg)
1744 Albig , kath. Kapelle auf dem Rathaus 80 kg
Johann Martin Roth (ca. 1720 - 1798) ist der Sohn des in Würzburg viel beschäftigten Glocken-und Stückgießers Johann Adam Roth. Nach Ausbildung bei seinem Vater kam er 1746 nach Mainz zu seinem Onkel Georg Christoph, der keinen Nachfolger in der eigenen Familie hatte, und übernahm ab 1751 die Roth'sche Gießerei.
Nicht mehr erhalten sind die von ihm gegossenen großen Geläute für die Abteikirche Amorbach/Odw.
(1750-57) den Hildesheimer Dom (1765) den Mainzer Dom (1773) und den Dom zu Speyer (1779-85)
Erhaltene Glocken im Rhein-Main-Gebiet:
1762 Spießheim, St. Stephanus (heute im Diözesanbauamt Mainz) Ton: e'' (130 kg) gesprungen
1771 Mainz, Augustinerkirche Ton des‘‘ (210 kg)
1771 Mainz, Augustinerkirche Ton f‘‘ (100 kg)
1777 Mainz-Hechtsheim, St. Pankratius , Pankratiusglocke, Ton a' (450 kg)
1784 Gau-Bickelheim St. Martinus Dreifaltigkeitsglocke, Ton: e' (1160 kg)
1784 Gau-Bickelheim, St. Martinus Marienglocke, Ton: gis' (630 kg)
1791 Mainz-Hechtsheim, St. Pankratius Marienglocke Ton: f' (750 kg)
1793 Rüsselsheim-Bauschheim, ev. Kirche kleinste Glocke
Vermutlich von Gesellen der Werkstatt Roth stammen erhaltene Glocken mit der Inschrift "Gegossen in Mainz":
1769 Raunheim, Möchhofkapelle (z.Zt. im Heimatmuseum Raunheim) Ton h'' (ca. 30 kg)
1772 Wackernheim, Filialkirche zur Schmerzhaften Muttergottes Ton b'' (38 kg)
1788 Lorsch, St. Nazarius Ton e’’ (ca.100 kg)
und ihr Wirken im Rhein – Main - Gebiet
(G. Schneider, Glockensachverständiger im Bistum Mainz)
Windecken
(heute ein Ortsteil von Nidderau), ein kleiner Ort in der
Wetterau nordöstlich von Frankfurt, ist als Glockengießerstadt
durch die Familie Bach bekannt geworden, die in vier
Generationen über 150 Jahre hinweg dieses Kunstgewerbe ausübte.
Stammvater war der in Hungen ansässige Feuerspritzengießer
Mathias Bach (1665-1739), dessen Söhne Johann Philipp und
Johann Peter den Glockenguß aufnahmen. Johann Peter Bach zog um
1748 nach Windecken und war von hier aus als Kanonen- und
Glockengießer sehr erfolgreich.
Im 19.
Jahrhundert setzen Philipp Heinrich Bach und seine Söhne
diese Tradition fort.
1886 kam es zur Stillegung des Betriebes, da das kleine Familienunternehmen der wachsenden Konkurrenz der Großbetriebe nicht mehr standhalten konnte.
In der Glockenstraße in Windecken ist das Anwesen der ehemaligen Gießerei erhalten.
Nur sehr wenige Glocken aus dieser Gießerei haben die beiden Weltkriege überstanden.
Erhaltene Glocken:
1757: von den ehemals 4 Barockglocken für Mainz St. Peter, hat nur die größte Glocke den letzten Weltkrieg überstanden (Ton a° 3640 kg), die 3 anderen Glocken wurden 1945 mit den Türmen der Kirche zerstört.
1847: in der evangelischen Gustav-Adolf-Kirche zu Seligenstadt hat eine kleine Glocke mit dem Ton f“ (110 kg) beide Kriege unbeschadet überstanden
1869:
von den für Mainz-Kastel, St. Georg gelieferten 3 Glocken
hat sich eine Glocke in Mainz-Kostheim,
Maria- Hilf- Kirche erhalten (Ton f‘‘, 115 kg),
die restlichen zwei Glocken mussten 1917 abgeliefert werden.
1872: in Hofheim/Ts, St. Peter und Paul ist eine größere Glocke mit dem Ton d‘ (1660 kg) erhalten geblieben.
1884: im Dachreiter der St. Josefskirche in Frankfurt-Bornheim ist eine der letzten Glocken aus dieser Gießertradition erhalten (Ton es“, ca. 165 kg)
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Die beiden Glocken, die Philipp Heinrich Bach 1857 für den Dachreiter der kleinen katholischen Kirche in Rüsselsheim-Haßloch gegossen hatte (Vorgängerkirche des heutigen Baues), wurden schon 1874 u. 1877 für ein neues Geläute wieder eingeschmolzen.
Die kleinste Glocke im Geläute der ev. Kirche zu Bischofsheim, 1877 von Ph. H. Bach gegossen, musste 1917 zu Rüstungszwecken abgeliefert werden.
Lit.: Hans Fritzen, Mainzer Zeitschrift 46/47 von 1951/52, S, 76 ff