Motto 2015: "Handwerk, Technik, Industrie"Veranstaltung des Heimat- und Museumsvereins Nauheim
Beim Tag des offenen Denkmals am 13. September 2015 beteiligte sich der Heimat- und Museumsverein in diesem Jahr wieder mit drei Besichtigungen, nachdem im letzten Jahr aus organisatorischen Gründen die Beteiligung ausfiel. Das diesjährige Motto lautete „Handwerk, Technik, Industrie“. Eine enge Anlehnung an das vorgegebene Thema ist generell nicht zwingend vorgeschrieben; dem Veranstalter ist somit ein großer Spielraum zugestanden.
Um jedoch dem Motto einigermaßen gerecht zu werden, wurden folgende Besichtigungen mit Führungen angeboten:
Als Beispiel für einen Industriebetrieb wurde die Nauheimer Kläranlage vorgestellt. Sie ist zwar kein Kulturdenkmal, aber vor genau 50 Jahren wurde mit der Planung der Kläranlage für die Schwarzbachgemeinde begonnen und erst im September 1972 wurde diese abwassertechnische Einrichtung in Betrieb genommen.
Nach der Begrüßung durch Vorstandsmitglied und Organisator Hans Joachim Brugger, ging er auf die Anfangsjahre der Kläranlage ein. Dann wurde den über dreissig interessierten Besuchern bei einer ca. eineinhalbstündigen Führung durch den technischen Leiter, Christian Amann, die heutige moderne Abwassertechnik vorgeführt und erläutert. Einzelheiten können dem ausgehändigten Faltblatt entnommen werden.
Die von Förster und Nicolaus 1925 gefertigte Orgel in der evangelischen Kirche ist ein technisch anspruchvolles Musikinstrument mit einem eindrucksvollen Klangvolumen und wurde von Rolf Hopp vorgestellt. Er erläuterte den technischen Aufbau und sprach die unterschiedlichen Klangepochen an von Joh. Sebastian Bach bis Albert Schweitzer. Die Nauheimer Organistin Christl Bunn brachte den sechzehn Besuchern einige Klangbeispiele zu Gehör, wobei man ihre Vielseitigkeit an diesem Instrument bewundern konnte.
In der Musikgemeinde ist natürlich das Handwerk besonders auf die Fertigung von Musikinstrumenten fokussiert. Eine Führung durch die Firma J. Püchner, die seit fast 120 Jahren besteht, wurde in der Beethovenstraße 18 angeboten, wo Seniorchef Walter Püchner die Gäste in die Herstellung von Oboen, Fagotte und Klarinetten, also Holzblasinstrumente, einführte. Dabei berichtete er aus seiner jahrzehnte langen Praxis interessante Erlebnisse und gab seine Erfahrungen im Instrumentenbau den über fünfzig Besuchern aus Nauheim und der weiteren Umgebung näher.
Wer nach diesen, vielleicht einigen neuen Erkenntnissen, eine kleine Stärkung brauchte, war herzlich ins Heimatmuseum eingeladen, wo Vorsitzende Ute Ansahl-Reissig und Beisitzerin Ursula Ackley Kaffee, Torten und Kuchen reichlich auftischten.
Die Besucher auf der Kläranlage
Vor der Zentrale der Kläranlage: Bürgermeister Jan Fischer (3.v.l.), Christian Amann und Hans Joachim Brugger
Abwasser-Ingenieur Christian Amann erläutert den Klärablauf in der Schalt- und Überwachungsanlage
Nach den Erläuterungen waren (fast) alle überzeugt: Im Auslauf ist das Wasser so sauber,
dass (v.l.) H.J. Brugger, Jan Fischer und Ute Ansahl-Reissig einen Probeschluck nehmen können
Am Einlauf-Schneckenpumpwerk zur Kläranlage |
Die nächste Station: der Grobabscheider |
Eines der vielen Klärbecken - hier das Nachklärbecken
Bei der neuen Steuerungs- und Regelanlage