Bericht des Vorstandes
Vorstandsbericht 2009 zur Jahreshauptversammlung des Heimat-und Museumsvereins Nauheim e.V. am 05. März 2010 im Saalbau - vorgetragen von der Ersten Vorsitzenden Monika Grossmann.
Sehr verehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder des Heimat- und Museumsvereins Nauheim !
Anlässlich der Mitgliederversammlung am 20.11. des vergangenen Jahres habe ich im Namen des Vorstandes in etwa einen "Teilbericht" für das vergangene Jahr vorgetragen, sodass ich vermeiden will, mich heute Abend zu wiederholen. Ich möchte es bei der anstehenden Tagesordnung beim Wesentlichen belassen.
Das vergangene Jahr hat eine Zäsur gebracht bei der Besetzung des Vorstandes, die noch einige Zeit nachwirkte und unsere vorgesehenen Schwerpunkte der Vereinsarbeit schon ein Stück weit beeinträchtigte. So gab und gibt es einen Umbruch in der Besetzung der Vorstandspositionen. Es haben sich einige neue Kandidaten bei den nachher stattfindenden Wahlen zur Verfügung gestellt, Sie haben zusätzlich die Möglichkeit, die Vorschläge um neue Namen zu erweitern. Ich wünsche mir nur, dass Sie den Bewerbern Ihr klares Vertrauen schenken. Auch besteht die Möglichkeit, besser gesagt auch unsere Hoffnung, für den kommenden Zweijahres-Zeitraum, dass Mitglieder oder auch nicht vereinsgebundene Bürger sich für durchzuführende Projekte mit temporärer Perspektive zur Verfügung stellen. Dies unabhängig von Wahlvoten.
Die in der Mitgliederversammlung am 20.11.2009 vorgestellte Satzungsänderung wurde beim Registergericht eingereicht. Ein Beschluss liegt noch nicht vor. Das heißt natürlich auch, dass weiterhin alle Abstimmungen bzw. Wahlen immer noch nach der alten Vereinssatzung erfolgen müssen. Mehr gibt es gegenwärtig hierzu nicht zu sagen.Das heißt aber auch, gleichgültig, wie eine juristische Prüfung der Abstimmung auch ausgehen mag - also alte Satzung oder auch die neue: Es muss und es wird Veränderungen geben müssen, wollen wir als Verein nicht den Anschluss an die Entwicklung in der Darstellung unseres Museums und der freiwilligen Arbeit, die dort seit Jahren geleistet wird, verlieren. Vielmehr ist es der richtige Weg, das wir das Eine tun, das Andere aber nicht lassen werden.
D.h. in der Organisation der Vorstandsarbeit sowie der Remisengruppe wird es, bzw. gibt es schon eine Umstrukturierung, dies ist natürlich auch abhängig von Personen und eben Ihrem Votum dann bei den anstehenden Abstimmungen. Und diese Umstrukturierung muss es auch, ich erwähnte es bereits, in der Museumskonzeption geben. Dies ist ein längerer Prozess, der diese Veränderungen behutsam einführen sollte. Ich möchte Sie deshalb nur bitten, den Vorstand bei seinen Plänen zu unterstützen, an der Konzeptionsarbeit mitzuarbeiten und der Zukunft des Heimat- und Museumsvereins aber auch der Heimatforschung eine Chance zu geben. Nur dadurch stellen wir unsere Heimatgemeinde Nauheim in ihrer Entstehungsgeschichte dar, in der Entwicklung über die Jahrhunderte, bei dem gewaltigen Umbruch nach dem II. Weltkrieg mit der Aufnahme der rund 1500 Heimatvertriebenen, und dem folgend, dem Aufbau als bevorzugtem Wohnstandort mit einem sozialen, kulturellen, ökologischen aber auch wirtschaftlichen Antlitz. Und unsere Zielgruppe müssen neben den alteingesessenen Nauheimern - zu denen ich auch die Nachfahren der Heimatvertriebenen zähle, die Menschen sein, die in den letzten 20 Jahren unsere Nachbarn wurden, für die Nauheim nicht nur "eine Schlafstadt" sein darf.
Doch wie entwickeln wir unser Museum, unsere Arbeit weiter?
Die Einstellung auf gesellschaftliche Veränderungen dürfen wir nicht vergessen. Zukünftige Themen im Museum können sein:
Berufe, die fast keiner mehr kennt,
Frauenarbeit gestern und heute,
Objekte aus der Region der 20er bis 40er Jahre, dies alles bewahrt den Objektbestand des Hauses.
Ich bitte deshalb um Ihre Unterstützung. Das war eigentlich das Hauptanliegen, welches ich Ihnen im Namen des Vorstandes vortragen wollte.
Kommen wir wieder in der gebotenen Kürze auf den Bericht über unsere Aktivitäten in 2009 zurück.
Unser Brunnenfest fand erstmals in einer anderen Form - mit Schwerpunkt Samstagabend - statt. Gleichfalls hatten wir ein Angebot für Kinder. Wir wollen in dieser Richtung fortfahren.Zweimal erschien die Museumsbroschüre mit interessanten Berichten aus der Geschichte und dem Vereinsleben. Auch in diesem Jahr sind zwei Ausgaben vorgesehen. Ich danke den Autoren, den Fotografen und vor allem den Inserenten aus der örtlichen Wirtschaft hierfür.
Bei dieser Gelegenheit muss ich wieder auf die Gestaltung unseres Internetauftrittes hinweisen. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, wie man eine solche Information, aber auch Eigenwerbung des Vereins und für unsere Heimatgeschichte noch besser machen kann. Unser Vorstandskollege Hans Joachim Brugger hat diese fast zur Perfektion entwickelt. Sehr zu loben ist auch die Zeitnähe von Veranstaltung und Bericht. Fast hätte ich gesagt, dass ich den Verlauf dieser Jahreshauptversammlung bereits heute früh schon auf unserer Homepage hätte lesen können. Auch wenn das etwas übertrieben ist, lieber Herr Brugger, unseren ganz herzlichen Dank für Ihren Einsatz und auf weitere gute Zusammenarbeit.
Zwischenzeitlich werden es alle wissen, wir haben unsere Öffnungszeiten probeweise ab 7. Februar geändert. Jeden Sonntag von 14 - 16 Uhr - in den Ferien Pause - sowie donnerstags von 9.30 - 11.30 Uhr. Sonderausstellungen können andere Zeiten haben. Hierzu benötigen wir natürlich noch einige Personen, die bei der Aufsicht mitwirken möchten. Füllen Sie bitte das Anschreiben aus, welches Sie mit der Einladung zu heute Abend erhalten haben. Wir versprechen uns von den häufigeren und auch leichter zu merkenden Öffnungszeiten - und Möglichkeiten einen weiteren Anstieg der Besucherzahlen.
Meine Damen und Herren !
Im letzten Jahr fanden statt:
- Die Eröffnung der historischen Schmiede
- Eine Stadtführung durch das historische Groß-Gerau
- Die Fahrt zur Rhododendrenblüte im Schlosspark Wolfsgarten
- Die Matinée gemeinsam mit dem Erzgebirgischen Heimatverein
- Die Uhrenausstellung
- Die Ausstellung mit Büchern von Else Ury
- Eine Tagesfahrt nach Melsungen
- Das Brunnenfest
- Die Jahresfahrt nach Bad Krozingen
- Der Tag des offenen Denkmals
- Eine Weinprobe in Bechtsheim
- Das Erzählcafé
- Eine Krimilesung mit Jean C. Becker
- Mitgliederversammlung am 20.11.09
- An allen Adventssonntagen eine Ausstellung über Weihnachtsschmuck von früher verbunden mit verschieden musikalischen Beiträgen und Angeboten für Kinder.Für dieses Jahr sind geplant bzw. haben schon begonnen:
- Jahreshauptversammlung
- Die Fotoausstellung zum Thema "Winter im Palmengarten" auch verbunden mit einer Fahrt dorthin
- Das Mitwirken beim Hasenfest der Landfrauen, durch Brandmalerei auf Holzrohlingen (Frühjahrs-Ostermotive)
- Eine Ausstellung über unsere Ehrenbürger - die beiden "Neuen" - also Alwin Geyer und Erhard Herrberger - zuerst, dann Friedrich Scherer sowie unseren Museumsgründer Werner Dammel, vorgestellt durch Impulserzählungen, sowie der Ausstellung von noch vorhandenen Fotos, Dokumenten und kleineren Gegenständen die man uns vorübergehend zur Verfügung stellt.
- Die Fahrt zur Rhododendrenblüte nach Wolfsgarten
- Ein Mitwirken beim Musikfest am 30. Mai
- Die gemeinsame Matinée mit dem EHV
- Das Brunnenfest am 14./15. August
- Der Tag des offenen Denkmals am 12.9. unter dem Titel "Kultur in Bewegung - Reisen, Handel und Verkehr"
- Die Jahresfahrt nach Flandern vom 16. bis 19. September
- Eine Tagesfahrt, Termin und Ziel wird noch bekannt gegeben
- Fahrt in die Landsteiner Mühle - Apfelwein Bistrorant
In Vorbereitung ist eine Ausstellung : "20 Jahre danach" Wie junge Erwachsene die Grenzöffnung erlebt haben.
Abschließend zur Adventszeit ist eine Sonderausstellung mit Erzgebirgischen Holzarbeiten vorgesehen.
- Ein "Babbelabend" soll noch im Herbst stattfinden.
- Und vergessen wir nicht: Im Jahre 2011 wird der Heimat - und Museumsverein Nauheim 25 Jahre alt, besser gesagt - im Vergleich zu anderen Nauheimer Vereine - 25 Jahre jung. Wir wollen dieses Jubiläum angemessen feiern.
Meine Damen und Herren ! Es gibt viel zu tun, wir bitten um Ihre Unterstützung und Ihren Besuch. Sie erhalten rechtzeitig Einladungen und andere Informationen.
Zur Flandern-Fahrt nehmen wir bis Montag noch Anmeldungen entgegen, bisher liegen 34 Meldungen vor.
Für die Fahrt in den Palmengarten gibt es nur noch 2 freie Plätze, entscheiden Sie sich bitte umgehend.Noch etwas Statistik:
Mitgliederstand am 31.12.2008: 242 Personen
Mitgliederstand am 31.12.2009: 239 Personen
Das sind 19 Austritte/Wegzüge, 3 Todesfälle sowie 19 Neueintritte.
Der Vorstand tagte im Berichtsjahr insgesamt achtmal.Wir hatten 2009 838 Besucher/innen im Museum, das sind rund 350 weniger als 2008, auch bedingt durch ein geschmälertes Angebot, zurückzuführen auf die Umstrukturierungs- und Konsolidierungsmaßnahmen, die ich bereits erwähnte. D.h.: Unser "Kerngeschäft" litt etwas darunter. Das werden wir ändern !!
Seit dem ersten Öffnungstag 1987 wurden mit Ende letzten Jahres 31.177 Gäste gezählt.Man sieht, finden vermehrt Sonderausstellungen statt, dann steigen auch die Besucherzahlen! Und nur mit diesen Angeboten und einigen Veränderungen auch bei der Dauerpräsentation von Exponaten schaffen wir es, unser Museum attraktiver zu gestalten, es neuen Bevölkerungsschichten zu öffnen. Wenn es uns denn noch gelingen mag, auch Besucher aus der Region, vielleicht auch Fach-Gruppen, die ein ganz besonderes Interesse am Ausstellungs-Thema haben, "anzulocken", dann wäre es umso schöner.
Von unserer Remisenmannschaft wurden im letzten Jahr rund 2 880 freiwillige Arbeitsstunden geleistet. Berücksichtigt sind 48 Tage. Dies sind seit Bestehen dieser Gruppe 1994 rund 26. 500 Stunden, die geleistet wurden. Gearbeitet wird im Museum, in den Werkstätten, in der Remise an Donnerstagen, nach Bedarf auch anderen Tagen. Nicht gerechnet sind hierbei die Vorbereitungen für Veranstaltungen oder das Mitwirken beim Brunnenfest. Hinzurechnen muss man noch die Arbeitsgruppe, die mit dem Archiv beschäftigt ist und sich im Schulgebäude trifft.
Meine sehr verehrten Damen und Herren !
Das sollte es für heute gewesen sein. Ich danke allen, die auf vielfältige Weise unseren Verein unterstützt haben. Wir alle wissen, dass die Arbeit der Menschen im Ehrenamt vielleicht in Statistiken erfasst werden kann, der tatsächliche, der individuelle Beitrag sich jedoch kaum messen lassen kann. Gerade deshalb ist diese Arbeit so wertvoll, weil jeder nach seinen Möglichkeiten dazu beiträgt. Unser Verein hat einen recht hohen Anteil an älteren Menschen. Das unterstreicht nochmals den Stellenwert der Unterstützung die dem Verein widerfährt, die nicht jedem immer ganz leicht fallen mag. Aber es muss kein unveränderliches Schicksal sein, wenn wir daneben nicht auch versuchen, jüngere Menschen an uns zu binden. Das muss sicher nicht unbedingt die permanente Vorstandsarbeit sein, sicher können solche Interessenten uns auch anderweitig helfen - eben nach Projektbezogenheit. Das wird auch ein ganz wichtiger Weg für die Zukunft sein.Die Zukunft kommt, ob wir wollen oder nicht, die Frage wird sein, wie wir für Nauheim, für unseren Verein und auch jeder für sich, diese Zukunft gestalten.
Zum Schluss noch der Hinweis, dass ich nachher den Kassenbericht gleichfalls vortragen und erläutern werde. Unser Kollege Heinz Pitzer ist erst ab 1.1.2010 Schatzmeister. Nach dem Ausscheiden von Herrn Borsdorf hat mich der Vorstand am 10.6. des vergangenen Jahres beauftragt, die Kassengeschäfte bis zur Wahl eines neuen Schatzmeisters zu führen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Ich stelle diesen Vorstandsbericht zur Diskussion.