Besichtigung der

 im Schlosspark "Wolfsgarten" am 16. Mai 2015

 

Zur Parköffnung Schloss Wolfsgarten bei Langen zog es wieder eine Gruppe Interessierter aus Nauheim und den umliegenden Gemeinden, die vom Vorstandsmitglied des Heimat- und Museumsvereins, Hans Joachim Brugger, geführt wurden. An nur wenigen Orten in Hessen ist das spektakuläre Schauspiel der Rhododendren-Blüte so einprägsam zu bewundern wie im Park von Schloss Wolfsgarten. Der Hausherr, Landgraf Donatus von Hessen, öffnete auch in diesem Jahr den privaten Park für die Öffentlichkeit. In den zwanziger und dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ließ Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein die Rhododendren nach Farbgruppen arrangieren: weiß, rosa, rot und lila. Große Mengen Torf wurden mit der Bahn nach Egelsbach gebracht, die dann mit Eselsfuhrwerken nach Wolfsgarten transportiert werden mussten. Die Rhododendren entwickelten sich prächtig und sind heute zu mächtigen, fast baumartigen Gruppen herangewachsen. Beim Besuch waren Blüten voll aufgeblüht, andere wiederum waren noch in den Knospen.

Kurzer Halt bei der Anfahrt

Nach der Ankunft im Schlosspark gab Hans Joachim Brugger den fast 30 Teilnehmern einen historischen Überblick über die Schlossanlage und zu den Landgrafen bzw. Großherzögen. Zur Geschichte des Schlosses, der Erbauer und seiner Bewohner gab es interessante Informationen. Zwischen 1722 und 1724, hatte Landgraf Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt das Schloss Wolfsgarten bauen lassen. Es entsprach dem damals gängigen Muster für Jagdschlösser für die Parforcejagd. Wegen der hohen Kosten gab es in Deutschland im 18. Jahrhundert nur ca. 10 solcher Parforce-Jagdausrüstungen. Diese Jagdform erforderte neue Jagdanlagen, da die Reiter für den schnellen Ritt möglichst ebene und offene Gelände mit vielen Schneisen benötigten. Wälder wurden speziell zu diesem Zweck hergerichtet.

Künftig werden sich die Besucher an ein neues Bild gewöhnen müssen, denn die Sanierung des Schlosses wurde im letzten Jahr 2014 begonnen und dabei verändert sich auch die Ansicht. Das Schloss zu sanieren und dabei gleichzeitig in seinen historischen Ursprung zu versetzen ist das Ziel einer aufwändigen Restauration. Ein Gemälde aus dem Jahr 1848 von Ernst August Schnittspahn, der das Anwesen in der Zeit von Großherzog Ludwig III. gemalt hat, weist den Weg. Schloss Wolfsgarten war zu dieser Zeit, wie vermutlich direkt nach dem Neubau, verputzt.

 
Herrenbau im Zustand bis 2015 ohne Verputz . . .

 
. . .und auf einem Gemälde von 1848 im verputzten Zustand


Blick auf den Herrenbau im Schlosshof im Jahre 2015 . . .


 
. . .  und auf dem Gemälde von Ernst August Schnittspan

 
Neu verputzer und sanierter Damenbau

Besonders reizvoll wieder das Prinzessinnenhäuschen, welches das einzige komplett erhaltene Jugendstilhaus des Architekten Joseph Maria Olbrich (1867-1908 - Darmstädter Künstlerkolonie) ist. Im Sinne der Auffassung des Jugendstils gesamtheitlich zu denken und zu gestalten, entwarf und baute Olbrich auch das gesamte Interieur mit allen Details und platzierte das Häuschen zudem in einen durchgestalteten kleinen Garten. Auf den Pfosten des ihn umgebenden Zaunes sitzen goldschimmernde Tontauben.


                                                                                      

Nach dem Rundgang durch Teile des 57 ha großen Parks war noch etwas Zeit, eine Stärkung am ehemaligen Teehaus, zubereitet durch die Langener Feuerwehr, einzunehmen, ehe die Rückfahrt gegen 14 Uhr erfolgte. Unterbrechungen der Heimfahrt erfolgten am Hellenenbrunnen im Nauheimer Oberwald und am Bornbruchsee, ebenfalls im Eigentum der Gemeinde Nauheim. Auch hier gab es Informationen zu den beiden Objekten.


Teich mit Brücke im Japanischen Garten

 

 


Imbiss am Teehaus

Ein Schnäpschen am Hellenenbrunnen


Nilgänse und Besucher am Bornbruchsee im Nauheimer Oberwald
 

HJ B

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