4-minütiger Ausschnitt SendeformatStolperstein-Reinigung und Gedenkfeier in Nauheim
am 9. November 20211918, 1938, 1989: Der 9. November gilt als "Schicksalstag" in der deutschen Geschichte. Er markiert den Beginn der ersten deutschen Republik, den Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung und den Fall der Berliner Mauer. Jedes Jahr fallen an diesem Tag Feier- und Gedenkstunden zusammen.
Um der ehemaligen jüdischen Nauheimer Mitbürger ein Andenken zu schaffen, wurden in den Jahren 2014, 2015 und 20017 in Nauheim achtzehn Stolpersteine verlegt. Pflastersteine mit einer Messingplatte, in die Namen und weitere Daten der hier lebenden Juden eingeschlagen sind und die im Bürgersteig vor der letzten Nauheimer Wohnung verlegt wurden. Erdacht hat die Stolpersteine der Kölner Künstler Gunter Demnig. Er wollte den Millionen Menschen, die von den Nationalsozialisten zu Nummern degradiert und ermordet wurden, ihren Namen und damit die Erinnerung an sie zurückgeben.
Da Messing an der Luft oxidiert, wurden am 9.11. ab 11 Uhr, die Oberflächen der Stolpersteine wieder gereinigt. Vom Vorstand des Landfrauenvereins waren die Vorstandsmitglieder Marita May und Monika Schmidt und vom Heimat- und Museumsverein die Vorstandsmitglieder Winfried Rehm und Hans Joachim Brugger gekommen. Auch ein Anlieger in der Waldstraße war dabei. Mit vereinten Kräften wurden die Steinoberflächen innerhalb einer knappen halben Stunde golden blank poliert.
Winfried Rehm gibt den Stolpersteinen den "letzten Schliff"
Stolpersteine in neuem Glanz
Um 18 Uhr fand eine kleine Gedenkfeier an der Mauer des histor. Rathauses, gemeinsam mit dem Nauheimer Landfrauenverein, statt. Bürgermeister Jan Fischer erinnerte in seiner Ansprache an den geschichtsträchtigen Tag. Vor den 18 Anwesenden sprach er von den Greueltaten der Nazis in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938. Zuvor wurden von den Beteiligten Blumengestecke an der Gedenkmauer niedergelegt.
Vor dieser Gedenkmauer fand die gemeinsame Zusammenkunft zum 9. November statt