Bei der zweiten "Sperrpause" — 17. und 18. Juli 2010 — wurde der erste Teil der Fertigbauteile für die Fußgängerunterführung eingesetzt. Dieser spektakuläre Vorgang ist in Bildern festgehalten. Bei Sperrpausen ist der Zugverkehr eingeschränkt bzw. auch kurzzeitig ganz unterbrochen. Bei der beschriebenen Sperrpause wurde der Zugverkehr über ein Gleis geführt.
Neben dem Bau der behindertengerechten Unterführung mit Rampen (6% Steigung) wird das Umfeld des Bahnhofs verändert: Die Straße wird abgesenkt, es entstehen auf beiden Seiten der Bahnstrecke Park- and Rideplätze, ein Info-Wartehaus wird errichtet und die Bahnsteige werden auf 55 cm erhöht. Die Kosten der Herstellung des gesamten Bahnhofumfeldes (Unterführung, Treppen- und Rampenanlage, zwei Bahnsteige, zwei Park- und Rideanlagen, Busumfahrt, zwei barrierefreie Bushaltestellen, Fahrradunterstände) betrugen insgesamt 6,41 Mio. Euro, wobei sich die Kreuzungspartner Land Hessen, DB Netz AG und Gemeinde Nauheim die Kosten teilten.
Die gesamte Baustelle vom Bahnhof aus gesehen Richtung Osten
Blick auf die Baustelle von Süden
Kommunalpolitiker durften mit Warnweste bis an die Baugrube treten
Einheben des ersten Tunnelelementes.
Es wiegt 34 Tonnen und hat Innenmaße von
4 m Breite und 2,5 m Höhe.
Zwei weitere Elemente ergänzen die erste Hälfte des Tunnels.
Drei Tunnelelemente sind miteinander verbunden und werden zugeschüttet* * * * *
Bei einer weiteren Sperrpause am 24. und 25.7.2010 wurde die südliche Tunnelhälfte eingesetzt, wiederum bestehend aus drei Elementen à 38 bis 48 Tonnen. Diese Fertigteilbauweise war ein Vorschlag der bauausführenden Firma Heinrich Walter Bau aus Borken. Die Alternative wäre die Vor-Ort-Betonierung gewesen, die längere Sperrpausen und womöglich eine Wasserhaltung zur Folge gehabt hätte. Übrigens: Grundwasser trat nicht zutage und behinderte die Bauarbeiten nicht. Bei dem Jahrhundert-Juli mit Temperaturen von um die 35°C war dies auch nicht anders zu erwarten.
Die drei Tunnelelemente auf der Südseite der Bahnlinie
Die Baustelle vom Bahnhof-Obergeschoß aus gesehen