Umbau und Sanierung Jagdschloss Mönchbruch


Mönchbruch-Mühle


Ökonomietrakt vom Innenhof aus


Bauherrenschaft:                      Claudia und Waltraud Grote GbR, Mörfelden
Entwurf und Baueingabe:        Architekturbüro Dr. Schmitz-Riol, Weimar
Werkplanung und Bauleitung: Architekturbüro Kaffenberger, Reinheim
Bauhistorische Gutachten:      Büro Dr. Hans-Hermann Reck, Wiesbaden
Beteiligte Behörden:
Landesamt für Denkmalpflege Hessen, vertreten durch Oberkonservator Heinz Wionski, Wiesbaden
Untere Denkmalschutzbehörde, vertreten durch Dipl.-Ing. Sylvia Tonn, Groß-Gerau


Das Jagdschloss Mönchbruch und der Landgasthof Mönchbruchmühle liegen knapp an der Nauheimer Gemarkungsgrenze auf dem Gebiet von Mörfelden-Walldorf.
Jagdschloss und Gasthof befinden sich in Privatbesitz.

Das Jagdschloss Mönchbruch ließ der Darmstädter Landgraf Ernst-Ludwig in den Jahren 1729 - 1732 erbauen. Ernst-Ludwig war ein begeisterter Jäger, der 1708 in Darmstadt die Parforcejagd eingeführt hatte. Der Gießener Baumeister Helfrich Müller (1686–1759) zeichnete die Pläne. Neben sechs Herrschaftshäusern gehörten zu dem Gesamtensemble Stallungen, Remisen und diverse Nebengebäude. Drei der Wohngebäude wurden um 1850 nach dem Abriss versteigert und an anderer Stelle im Kreis Groß-Gerau wieder aufgebaut. Bereits 1855 ließ jedoch Ludwig III. die Anlage wiederherstellen und richtete in ihr eine Oberförsterei ein.

1932 bezog der unter Reichskanzler Heinrich Brüning eingeführte Freiwillige Arbeitsdienst im Mönchbruch Quartier, unter den Nationalsozialisten dann der Reichsarbeitsdienst. Nach Nutzung als Asylbewerberunterkunft waren in den mittlerweile heruntergekommenen und zunehmend verwahrlosten Schlossgebäuden bis Anfang 2003 ausländische Bauarbeiter untergebracht. Mittlerweile ist die Anlage leer und kann normalerweise nicht betreten werden.

Die Gebäude sind in Privatbesitz, verschiedene Anläufe für ein Sanierungskonzept waren in der Vergangenheit stets an den Kosten gescheitert. Der Vorschlag des Fördervereins, das Schloss einer Nutzung als Umwelt- und Kulturzentrum zuzuführen, kam nicht zur Verwirklichung. 2006 wurde mit einer auf mindestens sechs Jahre veranschlagten Teilrestaurierung unter ständiger Begleitung des Denkmalschutzes begonnen, die die Einbeziehung in das gegenüberliegende Hotel Mönchbruchmühle zum Ziel hat. Die drei Pavillons (Jägerbau, Kavalierhaus, Herrenhaus) werden zu "Boarding-Houses" umgebaut, es sollen bis zu fünf Appartements in jedem Pavillon entstehen. Der ursprüngliche Grundriss kann beibehalten werden, wird durch spezielle Bodenbeläge oder Türnischen nach dem Umbau sogar noch betont.

Für den Ausbau werden die ursprünglichen Naturmaterialien wieder verwendet - etwa Lehmplatten, Lehmsteine und Lehmstroh zur Isolierung. Gegen Fluglärm werden im Dachgeschoss Korkplatten angebracht. Die alten Innentüren konnten im Jagdschloss Kranichstein lokalisiert werden und werden nachgebaut. Der Fußboden bekommt Vollparkett aus Nussbaum. Die mineralischen Wandfarben werden originalgetreu ausfallen.

Im Herrenhaus wird ein Trauzimmer mit einer Kapelle hergerichtet, in der dann Ehegelöbnisse abgegeben werden können. Im Hauptgebäude, dem Ökonomietrakt, wo früher die Stallungen waren, erhält der Förderverein "Jagdschloss Mönchbruch" eigene renovierte Räume. Hier sollen im EG Konferenz- und Versorgungsräume entstehen. Zur Straße wird ein Versorgungsgang neu angelegt. Im OG sollen weitere Gästezimmer entstehen.




Übergabe des Förderbescheides zur Sanierung des Jagdschlosses durch Staatssekretär Gerald Weiß (2. v.r.)

 

Erste Renovierungsergebnisse im Jagdschloss Mönchbruch ab 2006


Der renovierte Jägerbau


Jägerbau und Teil des noch nicht renovierten Kavalierbaus (li.)


Flurbereich im Jägerbau


Treppenaufgang zum Obergeschoss

 
Appartement mit Ausstellungsmöbeln


Wohnzimmer


Noch unfertiger Sanitärbereich