Erzgebirgische Klöppelkunst
Die ganze Vitrine ist dem Erwerbszweig gewidmet, der in der Mitte des 16. Jahrhunderts in Annaberg aufblühte und den man mit dem Namen Barbara Uttmann in Beziehung setzt. Sie stand an der Spitze von etwa einem Dutzend Verlegerinnen, und beschäftigte allein 900 Klöppelmädchen. die für sie arbeiteten. Ob sie diese Kunst, die sich rasch zu einer Volkskunst entwickelte, aus Brabant ins Erzgebirge gebracht hat oder da nur für ihre Verbreitung gewirkt hat, ist nicht eindeutig auszumachen. Sicher aber ist, dass sie damit erfolgreich gegen die Armut geholfen hat. Es gab bald eigene Klöppelschulen (das Bild im mittleren Teil) und so verbreitete sich diese Kunstfertigkeit bald über das ganze Erzgebirge. Die Vitrine zeigt im oberen Teil Stücke, die in Nauheim geklöppelt wurden, wo im "Erzgebirgischen Heimatverein" diese Kunst weiter gepflegt wird; im unteren Teil die Mustervorlagen, die auf den "Klöppelsack" gelegt wurden und durch Nadeln den Verlauf der Arbeit bestimmen.