Im Dezember 1964 — also vor genau 50 Jahren — wurde der Hegbachsee von einer Abordnung für ordnungsgemäß fertig gestellt erklärt und ein Abschnitt der A 67 feierlich eröffnet. Dies war für den Heimat- und Museumsverein der Anlass, darüber mit Fotos eine Ausstellung im Heimatmuseum zur damals neuen Autobahn A 67 und zu dem dazu zur Kiesgewinnung entstandenen Baggersee zu konzipieren.
Am 23. November 2014 wurde die Ausstellung mit einer großen Anzahl von Besuchern eröffnet. Nach der Begrüßung durch die Vorsitzende, erläuterten die Organisatoren der Ausstellung, Hans Joachim Brugger die Geschichte des Hegbachsees und Thomas Mroczek den Bau der neuen Autobahn-Eckverbindung Mönchhofdreieck - Darmstadt. Mit reichlich Bildmaterial und Plänen, aber auch Dekorationsobjekten zur Einstimmung auf die damalige Zeit des deutschen Wirtschaftswunders, wurde die Entstehung und Entwicklung von Hegbachsee und Autobahn dargelegt. Über Entstehung und Geschichte des Hegbachsees konnten die Anwesenden ein achtseitiges bebildertes Faltblatt mitnehmen.
Die Entlastungsautobahn zur A 5 wurde schon Ende der 50er Jahre geplant. Drei Varianten standen zur Auswahl. Eine Planung sah eine Autobahn parallel zur B 42 (früher B 26) durch den Seichböhl vor mit einer Ausfahrt Nauheim / Trebur. Die beiden anderen Varianten gingen durch den Wald ostlich von Groß-Gerau und Nauheim, wobei der heutige Verlauf der A 67 - näher an Nauheim herangerückt - auf Betreiben Groß-Geraus zustande kam. Um für den Autobahnuntergrund Sand und Kies zu erhalten, wurde im "Nauheimer Eck" gebaggert. So entstand der gut 10 Hektar große See mit den sechs Namen: Autobahnbaggersee, Entnahmesee, Nauheimer See, Nauheimer Waldsee, Niederwaldsee und Hegbachsee - so wie er seit 1987 von beiden Anliegerkommunen bezeichnet wird. Beide Kommunen entwickelten bereits früh Bebauungspläne für Erholungsgebiete (Campingplätze), jede aber für sich. Nauheim baute sogar ein Freibad und in den 70er Jahren war der See ein beliebtes Badegewässer, bis er 1978 aus gesundheitlichen Gründen für Wassersport gesperrt wurde. Heute ist der See ein Naherholungsgebiet mit eingeschränkter Attraktivität.
Radrundfahrt um den Hegbachsee
Vorsitzende Ute Ansahl-Reissig (2. v.l.) begrüßte viele interessierte Besucher
Thomas Mroczek und Hans Joachim Brugger gestalteten
die Ausstellung.
Detlef Volk, Pressevertreter (re)
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Plan der Autobahn-Variante 1 von 1957 mit dem
Anschluss Nauheim/Trebur
(Plan vergrößern)
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Thomas Mroczek - Nauheimer Verkehrsexperte - mit
interessierten Gästen
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Fragment eines im Baggersee gefundenen
Rothirschgeweihs
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Ausbaggern des Hegbachsees Bildarchiv des Stadtmuseums
Groß-Gerau / Peter Erfurth
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In den 70er Jahren waren hunderte von Badegästen am See
Alle Bilder Bildarchiv des Stadtmuseums Groß-Gerau / Peter
Erfurth
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Nach dem Badeverbot wegen Wasserverseuchung wurden in den 80er Jahren
"Salmonellenparties" veransaltet
Bildarchiv des
Stadtmuseums Groß-Gerau / Peter Erfurth
Der zugefrorene Hegbachsee 2012
Abendstimmung am Hegbachsee
Besuchergruppe "Huldigung Groß-Gerau" am letzten Ausstellungstag im Museum.
Die Sonderausstellung war vom 23.11.2014 bis 29.3.2015 zu sehen.
Um die 450 Besucher haben sich die Ausstellung angesehen.
Radrundfahrt um den
Hegbachsee