Erste Stolpersteinverlegung in Nauheim
am 15. November 2014
Hintergasse 2 und Vorderstraße 30
Die erste Verlegung von Stolpersteinen in Nauheim fand im Beisein geladener Gäste und vieler Nauheimer Bürger und Bürgerinnen statt. Der Initiator und Künstler, Gunter Demnig, war natürlich ebenfalls anwesend. Er verlegte persönlich die mit einer gravierten Messingplatte versehen Betonsteine vor den ehemaligen Wohnstätten der jüdischen Familien Hugo und Johanna Neumann und Bernhard und Bertha Marx und ihren jeweils beiden Kindern.
Grußworte an die Anwesenden, unter ihnen Bundestagsabgeordneter Dr. Franz Josef Jung und Landrat Thomas Will, richteten Bürgermeister Jan Fischer und Dekanin Birgit Schlegel. Frau Schlegel war bis vor wenigen Jahren Gemeindepfarrerin in der Musikgemeinde. Aprospos Musikgemeinde, für eine derartige feierliche Veranstaltung war natürlich eine musikalische Begleitung "ein Muss". Mit einfühlsamen Stücken war die Gruppe "Leichtes Blech" mit Marcel Benk gut auf diesen Anlass vorbereitet. Der Künstler Gunter Demnig erläuterte in einem kurzen Statement Werden und Wirken seiner Stolperstein-Idee.
Schülerinnen und Schüler im Alter von 13 bis 14 Jahren trugen die Lebens- und Leidensgeschichten der ehemaligen jüdischen Nauheimer Mitbürger eindrucksvoll vor. Die Grundlagen dafür schuf der Nauheimer Heimatforscher Karl-Heinz Pilz mit seiner Dokumentation "Das Schicksal der jüdischen Nauheimer zwischen 1933 und 1945". Vor der Überreichung der Dankurkunden an die "Paten", welche die Stolpersteine spendeten, trugen die beiden christlichen Geistlichen, Pfarrer Christoph Mulach und Pfarrvikarin Stefanie Bischof, gemeinsam ein Gebet vor. Das jüdische Abschlussgebet las Ute Ansahl-Reissig in Vertretung von Petra Kunigk von der Frankfurter jüdischen Gemeinde vor.
Zum Abschluss erhielten die Paten eine Dank- und Erinnerungsurkunde und legten je eine orange Rose an den Stolpersteinen vor den Häusern Hintergasse 2 und Vorderstraße 30 ab und verweilten zu einer kurzen Besinnung. Die Organisation und Moderation der feierlichen Veranstaltung übernahm das Vorstandsmitglied des Heimat- und Museumsvereins Hans Joachim Brugger.
Bürgermeister Jan Fischer richtet ein Grußwort an die
vielen Teilnehmer anläßlich der Verlegung von "Stolpersteinen"
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Gunter Demnig, der Initiator der Stolperstein-Idee,
bei seiner Ansprache . . . .
. . . und seiner Arbeit. — Nauheim ist die 999. Gemeinde für
Stolpersteine
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Der Schüler Marius Streb trägt den Lebenslauf von
Else Mayer, der Tochter von Johanna Neumann vor
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Die Nauheimer "Paten" der Stolpersteine
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[Zum Lesen der Inschriften der Steine
bitte Bilder (2x) anklicken]
Gedenkminute an den neu verlegten Steinen am Haus der Vorderstraße 30
Der Stolperstein-Pate Peter Pfundstein legt Rosen an "seinen" Steinen ab